
Nach meinem zu kurzen Pausetag in Skåbu setze ich, wie gewohnt meine Rucksack auf, und laufe nach Vinstra. Viel passiert auf der Strecke nach Vinstra nicht, schließlich gibt es Schöneres als vermehrt auf Straße zu laufen und in der heißen Sonne zu zerfließen 😊 Ich belohne mich für diesen schweißtreibenden Tag an der Tanke mit einem köstlichen Softis 😊 Es ist immer eine wahre Freude dieses leckere Eis in der Hand zu halten 😊 Und anschließend auf dem Weg durch den Wald, bei der Zeltplatz-Suche, werde ich von der versammelten Mücken-Mannschaft des Waldes verfolgt – unglaublich!! 😄 Diese Biester!

Am nächsten Tag, nach dem ich freilaufende Schafe und Pferde hinter mir gelassen habe, lerne ich Ellinor kennen, die auf ihren Motoross begabten Sohn wartet. Er hat sogar schon Weltmeisterschaften mit dem Mountainbike mitgefahren, erklärt sie stolz. Echt cool 😊 Wir unterhalten uns und trinken Pepsi 😊 Und zu guter Letzt nimmt sie mir noch den roten Rucksack für ganze sechs Kilometer in ihrem großen Auto mit – so nett 😊 Es sind die ersten Kilometer ohne Rucksack seit Beginn meiner Wanderung 😊 Ich kann garnicht fassen, wie schnell ich durch die Gegend springen kann und wie jung ich mich dabei fühle 😂

Der Rucksack steht wie besprochen am Campingplatz Bjørgebu 😊 Dort bestelle ich mir zuerst mal etwas zu Essen (Fjellburger mit Pommes und Urge 🥰) und erzähle mit den Inhabern. Es ist wieder sehr nett und ich solle mich einfach melden, falls ich mal Hilfe bräuchte. Ich empfinde diese unglaubliche Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft der Norweger als ein riesiges Geschenk. Es ist wundervoll, immer so freundlich aufgenommen zu werden 😊 Norwegen ist eben wirklich sehr speziell 😊 Nicht nur das Land, sondern auch die Landsleute 🥰 Ich fühle mich dann immer sofort als ein Teil vom Ganzen, dass ist so wunderbar 😊

Abends zelte ich an einem See, werde von allerlei Mücken gebissen und zerstochen, während ich mal ganz kurz Pipi machen bin. Am nächsten Tag gehts an der Rondvassbu vorbei zur Björnhollia-Hytte. Auf dem Weg habe ich die zündende Idee für den weiteren Verlauf der Wanderung 😊 Ich werde Joost (hab ihn letztes Jahr auf Björns Huskyfarm kennengelernt 😊) auf einer kleinen Huskyfarm in Hornset besuchen, der die Besitzer in den kommenden Monaten kräftig unterstützt. Ich freue mich sehr darauf, denn nun sieht es ganz danach aus, das ich mein Fahrrad dort hingeliefert bekomme 😊 Wie lange ich auf das heiß ersehnte Paket warten muss, das weiß ich leider noch nicht.

Am darauffolgenden Tag kämpfe ich mich von Straumbu übers Fjell. Jede Menge Höhenmeter stehen auf dem Programm, ich muss ganz schön schwitzen. Der letzte richtige Tag durch die Berge rückt immer näher. Ich bin sehr traurig, doch die Geschichten über die schönen Wege an der Küste lassen es mich ein bisschen vergessen. Doch trotz allem hängt mein Herz natürlich an der scheinbar endlosen Natur, die ich in den letzten Wochen so intensiv erfahren durfte. Ich freue mich über die wundervollen Bergzüge der Rondane – und weiß nicht, wo ich zuerst hin sehen soll! Ich tauchte so eben mal aus einer dichten Nebelwelt auf, in eine wundervolle Bergregion, die keine Wünsche offen lässt.


Ich schlafe wohl gebettet auf Flechten und Moosen, die das Zelt in eine weiche Luxusunterkunft verwandeln. Es ist herrlich und ich komme aus dem Grinsen nicht mehr heraus 😊

Am kommenden Tag lerne ich am Mittag Morten kennen, mit dem ich gemeinsam nach Alvdal laufe. Es ist eine nette Abwechslung sich unter NPLern zu unterhalten und Erlebnisse auszutauschen. Aber so wie ich es verstehe, läuft Morten viel Straße obwohl es meist Wanderwege gibt. Aber jeder kann ja selbst entscheiden, wie- und wo er sich fortbewegen will 😊 Morten weiß sehr viel über die Gegend und erzählt mir davon, es ist echt spannend zuzuhören 😊

Die nächsten Tage stiefle ich wieder alleine umher, diesmal nach Süden! Denn leider liegt Hornset in südlicher Richtung, doch was macht man nicht alles für ein Fahrrad 😊 Auf dem Weg nach Hornset ruft mich Bjørn an, er berichtet mir von seiner Idee, das Rad gleich morgen direkt am Flughafen abzuholen. Zuerst bin ich von dieser Idee wenig angetan, doch dann gefällt sie mir immer besser 😊 Ich bin sehr dankbar, dass Bjørn diesen Einfall hatte 😊 So konnte ich mein Fahrrad mit dem Zug am Osloer Lufthavn abholen und gleich wieder zurück fahren. Hier habe ich Grit und Felix getroffen, die dort auf dem Weg in den Urlaub zur Huskyfarm nach Nord-Norwegen zwischengelandet sind. Felix habe ich zuerst garnicht gesehen, da er hinter einem riesigen Paket versteckt war – mein Fahrrad☺️ Wir hatten noch ein paar schöne gemeinsame Stunden zusammen, bevor die beiden mich dann sogar noch ans Gleis gebracht haben 😊 So lieb 😊
Alles hat total reibungslos geklappt! ☺️ Und Joost hat mich am Spätnachmittag in Koppang abgeholt und zur Farm zurück gebracht.

Was für ein großartiger Einsatz von allen möglichen Leuten, das Fahrrad hier her zu bekommen 😊 Ich danke euch allen von ganzem Herzen 😊
Nun bin ich auf „Sykkeltur“ 😊
Die ersten 77km des heutigen Tages liegen hinter mir. Røros kommt rasend schnell näher und mein Körper fühlt sich gut an 😊🍀 Bis auf den Hintern und ein bisschen das Knie, aber im Großen und Ganzen eine hundertprozentige Verbesserung 😊 – bis jetzt 😄

Bis bald,
Eure Kati 😊
