Die Entscheidung!

Von Tyinkrysset durch das wundervolle Jotunheimen nach Skåbu 😊

Aus eigener Kraft vom südlichsten-, an den höchsten Punkt Norwegens 😊

In der kleinen Hütte auf dem Galdhøpiggen

In Tyinkrysset nahm mich eine ganz nette junge Frau mit zum Einkaufen, und fuhr mich anschließend sogar wieder zurück, wo sie mich aufgegabelt hatte 😊 Unglaublich, was ich da für ein Glück hatte, dabei sah vorher alles garnicht danach aus. Denn mehr als eineinhalb Stunden lang hielt keiner an und nahm mich mit durch diesen blöden Tunnel.

Ein kleiner goldiger Lemming im Fjell ☺️

Von Tyinkrysset aus starte ich Richtung Eidsbugarden, zelte auf einer grünen Wiese vor der Fondsbu DNT Hütte und genieße eine herrlich warme und extrem erfrischende Dusche. Wie einfach man auf Tour zufrieden zu stellen ist, ist wirklich erstaunlich 😊

Mein Zelt vor der Fondsbu Hytte

Am nächsten Tag gehts dann 24 Kilometer weiter nördlich, bis kurz vor die Leirvassbu. Auf dem Weg lerne ich Rasoul und seinen Hund Sam (Mr. Bombastik ☺️) kennen. Zwei unglaublich zuvorkommende und liebenswerte Persönlichkeiten, die auch NPL laufen. Kurz danach trinke ich mitten im „Nichts“, Kaffee mit zwei Männern, die übers Wochenende auf Tour sind, und möchten meine Lebensgeschichte hören ☺️ Es ist einfach unglaublich 😊

Steinhütte im Morgenlicht

Einige Zeit später treffe ich wieder auf Rasoul und Sam, die nun mit dem Frühstück fertig sind. Gemeinsam kämpfen wir uns durch den übelsten, weichen, ja, wirklich gefährlichen Schnee. Doch alles geht gut. Einige Erlebnisse möchte ich dabei gerne schnell so schnell es geht wieder vergessen, und andere will man nicht mehr loslassen 😊 Die zwei Tage mit den beiden besten Freunden waren eine großartige Bereicherung. Wirklich 😊 Ich bin so dankbar dafür 😊

Der Kampf durch die Schneewelt

An meinem Tag 39, schlage ich unterhalb des höchsten Berg Norwegens, mein Zelt auf. Die Sonne scheint und einen Sonntag könnte man nicht schöner ausklingen lassen, als mit einem köstlich-kalten Eple-Cider, den Rasoul und ich zum Abschied zu uns nehmen.

Selfie mit Rasoul ☺️

Am folgenden Tag besteige ich den Galdhøpiggen, mit seinen 2.469 Metern Höhe. Premiere, denn es ist nicht nur Norges höchster Berg, nein, es ist der höchste Berg meines Lebens 😊 Ich bin glücklich, diese ganze Erfahrungen machen zu können und gemacht zu haben. Da stehe ich nun. Höher geht es in Norwegen (ich glaube sogar in ganz Skandinavien) nicht 😊 Ich esse eine Pølse mit Ketchup, trinke eine kalte Dose Solo und bin einfach nur sprachlos. Sprachlos, über diese eindrucksvolle- und nicht zu begreifende Aussicht, sprachlos über all das Erlebte, die wunderbaren Menschen die ich kennenlernen durfte und mit denen all das, erst zu dem geworden ist, was es ist. Etwas ganz ganz Großes, das man nie wieder vergisst. Niemals.

Atemberaubender Ausblick vom Galdhøpiggen

Ich sehe über all die schneebedeckten Gipfel hinweg, erkenne die kleinsten- und hunderte Meilen entferntesten Berge, die dieses Panorama verzaubern. Mein Blick führt über die Gletscher (Brean), die mit einer dicken weißen Schicht Schnee und Eis bedeckt sind, und über die dunklen und blauen Spitzen des Massivs. Es ist atemberaubend. Ich sehe all das, doch meine Augen, mein Kopf, können diesen Anblick einfach nicht begreifen. Das, genau das, ist die Entlohnung für den strapaziösen Aufstieg (aber ohne die 25kg Gewicht im Rucksack- juhuuu 😊). All das entlohnt auf die beste Art, die es gibt. Die Natur hat so viele Facetten, man muss nur bereit dafür sein, um diese unbegreiflichen Geschenke auch anzunehmen 😊 Der Rückweg wird für mich zu reinsten Qual, aber darüber möchte ich nun garnicht mehr nachdenken. Wer möchte schon an zum bersten geschwollene, schmerzende Knie nachdenken..

På toppen 😊 Galdhøpiggen

Für mich war Jotunheimen schon zu Beginn meiner Tour ein Punkt, den ich unbedingt erreichen wollte. Wenn ich es bis hier her schaffte, dann bin ich wirklich weit gekommen, dachte ich mir, als ich damals auf die Karte sah. (Natürlich ists da immer noch ewig bis ans Nordkapp ☺️) Es war, als würde dort irgendetwas geschehen. Oder als wäre Jotunheimen für mich das Licht im dunklen Tunnel. Ich weiß es nicht, es war immer ein Gefühl, das ich nicht erklären konnte. Und hier sollte ich eine Entscheidung treffen, die den Fortgang der Tour bestimmen sollte. Manche Entscheidungen trifft man nicht selbst, und muss sie doch selbst treffen. Schon seit längerer Zeit wächst an meiner Hüfte ein kleiner Bobbel, der sich, je mehr Tage ich mit dem Rucksack (der selbst auch schon sehr gelitten hat, er sieht schon ziemlich ramponiert und durchgescheuert aus. – Nein Jürgen! ☺️ Das warst nicht du 😄) verbringe, größer wird. Sicher ist das bestimmt alles nichts schlimmes und ich mache mir auch keine Sorgen deswegen, dennoch reibt der Gurt des Rucksacks daran wenn ich laufe und brennt an dieser Stelle, das ich oft nicht weiß, was ich noch tun soll.

Auf dem Gipfel des Galdhøpiggen

Ich bin nun über 40 Tage unterwegs, habe Höhen und Tiefen hinter mir, habe mich durchgeschlagen und gekämpft. Doch jetzt sagt mir mein Körper, dass ich etwas ändern sollte. Ich muss! Schließlich verliere ich langsam das Gefühl in meinem rechten Fuß, was leider auch etwas merkwürdig ist. Ich plane, den roten (leider schwer gefüllten 😉) Rucksack noch in aller Ehre bis Røros auf meinem Rücken zu tragen, ihn bestmöglich dorthin zu bringen und ihn anschließend durch zwei Gepäcktaschen und ein Gefährt mit zwei Rädern zu tauschen. Ich lasse mir diese Tour nicht nehmen! Ich werde mit dem Fahrrad an der Küste entlang fahren, Tagestouren mit leichtem Rucksack machen, die Natur genießen und weiterhin tolle Eindrücke und Erlebnisse sammeln, bis ich das Nordkapp (früher als geplant) erreiche 😊 Ich bin sehr traurig, dass ich nicht zu Fuß weitergehen kann, doch irgendwann -ich hätte es selbst nicht geglaubt und kann es eigentlich auch kaum glauben- wird man bezüglich seiner Gesundheit wirklich vernünftig ☺️ Ist das denn normal? 😄 Was ist nur aus mir geworden ☺️☺️

Was für eine Aussicht ins Tal

Zwei liebe Menschen aus Untermünkheim, in meiner Heimat, haben mir geschrieben, dass es doch letztendlich zweitrangig sei, wie. Wichtig ist es doch, dass man das wunderschöne Norwegen genießt 😊 Und damit haben die Beiden so was von recht 😊😊🍀 Das ist der Weg den ich gehen werde 😊 Mein Weg 😊 Manchmal kommt es eben anders und dann auch noch als man denkt 😊 Aufgeben gilt nicht – man muss einfach eine passende Lösung finden 😊🍀

🙄
Nass nass nass 😊 Leben die noch? 😄

Am nächsten Tag geht es für mich unterhalb des Glittertind, einem 2.452m hohen Berg, entlang. Mit vollgepacktem Rucksack durch sonnengewärmten Schnee auf über 2.000 Metern, kann schnell gefährlich werden. Das möchte ich nicht erleben 😊 Ich erreiche am Abend, nach über dreißig Kilometern, ewigen Stunden über Geröll und große Steine, den Russvatnet und bin derartig fasziniert von seiner Schönheit, dass ich den Tränen nahe bin. Türkis und blau leuchtet der von der Sonne angestrahlte See und erfreut mich im tiefsten Herzen. Wie kann etwas so schön sein? 😊

Blick auf den Russvatnet

Auf der Strecke nach Gjendesheim, regle ich meine Fahrradaktion 😊 Ich bekomme mein eigenes Fahrrad geliefert ☺️ Ich habe so unendlich viel Glück – und Felix 😊 – tausend tausend Dank für deine unglaubliche Hilfsbereitschaft, deinen riesigen Einsatz und – ich weiß einfach nicht, was ich sagen soll! 😊 Wie soll ich das nur wieder gut machen 😊 Es ist einfach unglaublich! 😊 Danke!! 😊

Rituale på tur 😊

In Gjendesheim setzte ich mich in die Sonne, probiere zum ersten Mal das neue Turmat von Gilde (Pasta Bolognese-schmeckt gut) und teste, weil mal wieder keine Urge zu bekommen ist, das Getränk Villa (Brrrr! Einfach zum Fürchten 🙄🙈 Wie kann man so etwas überhaupt verkaufen 😅). Die Aussicht auf den See, dass türkisfarbene und blaue, klare Wasser ist einfach perfekt 😊

Anschließend spaziere ich, (ja, spazieren ☺️ es ist kaum Steigung auf dem Weg und ich springe fast) durch die Gegend ums Sikkilsdalen ☺️ Es ist schon ein bisschen langweilig so ohne Berge, anstrengende und schweißtreibende Anstiege und der anschließenden belohnenden Aussicht.

Die Gang des Sikkilsdalen ☺️

Gestern Mittag kam ich dann in Skåbu an und verbringe nun einen Ruhetag auf dem Campingplatz – das habe ich mir echt verdient ☺️ Duschen so lange man möchte, Joghurt essen, kalte Urge trinken, Obst verspeisen und die (schweizerisch eingeschnittenen) sechs Ostepølser (Käse-Würstle – ja, natürlich alle ☺️) für den Abend liegen in Gedanken auch schon in der Pfanne 😊 Die Sonne scheint und ich entspanne. Es ist ein wunderbares Gefühl mal nicht auf dem Sprung zu sein, nichts zu schleppen und auch mal ein wenig anzukommen 😊 Ich freue mich wirklich sehr darauf, nach dieser Zeit auf Tour richtig anzukommen 😊

Heute Ruhetag 😊☀️

So genug geredet 😊

Bis bald 😊

Eure Kati 😊😊

Ich ☺️
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Ein Kommentar Gib deinen ab

  1. Liebe Kati,
    oh Mann, eine schwere Entscheidung, aber wohl die richtig, der „Bubbel“ sieht sehr schmerzhaft aus, wenn ich mir ein wochenlanges Tragen des schweren Rucksacks vorstelle. Immerhin geht´s weiter! Viel Spaß, tolle Begegnungen und wunderschöne Ausblicke weiterhin, liebe Grüße aus Hamburg, Jürgen

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