Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein kostbarer Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können.

Gute gelaunt, schlüpfe ich nach zwei Tassen frischen Kaffee, in meine blauen Schuhe und mache mich auf, nach draußen ins Freie. Der Morgen ist noch etwas kühl, doch meine Neugierde ist durch das geheimnisvolle Wolkenschauspiel, geweckt ☺️ Nach dem ich das Holzgatter, zur Einfahrt hin, hinter mir gelassen habe und an der Straße nach links abgebogen bin, laufe ich schnellen Schrittes Richtung Ardfert, einem ungefähr 5 Kilometer entfernten Ort mit 748 Einwohnern (Stand 2016).

Kurz bevor ich Ardfert erreiche, entdecke ich zu meiner Linken die St. Brendans Church, eine graue Kirche mit einem spitzen Dach, die im Jahre 1855 erbaut wurde und unter römisch-katholischer Führung steht. Mystisch strahlt sie zu allen Seiten, während ein paar schwarze Raben um den steinernen Turm, durch die Luft flattern und lautstark vor sich hin schreien. Rustikale Gräber, in den unterschiedlichsten Grautönen, scheinen ihre Farbe an den Himmel- und die, dort vorbei schwebenden Wolken abgegeben zu haben. Schaurig wirbelt der Wind über mich hinweg und haucht den umliegenden Büschen für kurze Zeit ein bisschen leben ein.

Zwei Minuten später stehe ich vor der Ardfert Cathedral of St. Brendan, die im 6. Jahrhundert von Brendan, dem Reisenden gegründet wurde. Ich bin von ihrer geheimnisvollen Ausstrahlung total fasziniert. Alles ist so wunderbar anders als in Deutschland. Uralt und teilweise restauriert, aber doch nicht baufällig – eben auf eine ganz spezielle Art, mystisch und spektakulär zu gleich ☺️.

Kein Grab ist gleich, nichts ist perfekt und akkurat, und dennoch herrscht hier eine klare Strukturierung, die sich durch all die Ruheplätze, über das gesamten Land zu ziehen scheinen. Die Cathedral-Ruine, ein riesengroßes Gebäude aus vergangenen Tagen, ist das Herz der Gedenkstätte und dem dazugehörigen weit verstreuten belegten Friedhof. Mal entdecke ich eine große Gruft, in der wohl eine komplette Sippschaft, nach ihrem Ableben nach und nach hinein getragen wurde, mal nur ein kahles kaltes Steinkreuz, dass in die Höhe ragt.

Während ich mich weiter auf dem Weg, um die zum Teil verfallene Kathedrale bewege, beobachte ich die vielen Krähen und eine betagte Frau, die sich, zusätzlich zu mir, auf dem Gelände aufhalten. Als ich jeden Winkel und jede Ecke begutachtet habe, hinter der sich ein kleines Abenteuer versteckt haben könnte, verlasse ich das Anwesen und mache mich aus dem Staub ☺️

Nach einer kurzen- und erholsamen Kaffeepause im kuscheligen Wintergarten unserer Ferienwohnung, mit Blick auf das Meer, laufe ich über die engen Sträßchen, umringt von Brombeersträuchern, an ein paar Bauernhöfen vorbei, Richtung Strand. Endlich Ebbe 😊

Wie sehr ich mich auf diesen Moment gefreut habe, kann ich garnicht sagen. Das Gefühl, endlich wieder mit nackten Fußsohlen auf hellem sandigen Grund zu laufen, ist einfach unbeschreiblich. Für einen kurzen Augenblick kommt dann sogar die Sonne hinter den Wolken hervor und streichelt mir sanft- und willkommen heißend über den Rücken. Rechtsherum, erblicke ich etwas oberhalb auf einem Hügel, einen großen Felsvorsprung, der der Hüter dieses Strandabschittes zu sein scheint. Als hätte er die alleinige Verantwortung, all die vorüberkommenden Lebewesen, unbeschadet vorbei zu geleiten.

Ich laufe auf der unteren Hälfte des Strandes, an einer Felswand entlang und beginne, über ein paar Brocken zu klettern, die mir den Blick auf die kleine Bucht dahinter, frei räumen. Sanft und beinahe geräuschlos schwappen die kühlen und salzigen Wellen, über den unberührten Sand, an Land. Es ist herrlich 😊 Über der Bucht sehe ich schmatzende, schwarz-weiße irische Kühe, die aussehen, als genießen sie ihr abwechslungsreiches Outdoor-Leben in den vollsten Zügen ☺️ Ich muss grinsen ☺️ Sie sehen einfach so was von cool aus ☺️

Mit der Zeit verdunkelt sich der Himmel wieder ein wenig, doch so lange die Flut noch nicht im Anmarsch ist, habe ich hier die wunderbare Möglichkeit, mich am einsamen Strand auszutoben. Kühles klares Wasser umspült meine sandigen Zehen und lässt mich bis aufs Tiefste entspannen 😊 Was für ein Leben 😊 Ich liebe es so sehr, an der Küste zu sein. Alles ist dort so viel besser ☺️

Wellen kommen- Wellen verschwinden. Wie besessen blicke ihnen bei ihrem Tun hinterher 😊 Bald darauf erreiche ich den Tralee Golf Club, an der Unterseite und beobachte die Golfer auf den Klippen, wie sie beherzt mit ihren Schlägern umher wirbeln, um in möglichst wenigen Zügen, den Ball ins Loch zu befördern.

Als ich den Strand verlasse und den geschotterten Fußweg nach oben gehe, bemerke ich eine atemberaubende kleine Ruine am Horizont. Sie lässt mir einfach keine Ruhe mehr. Unaufhörlich stupst sie mich in Gedanken, ich solle endlich zu ihr hinüber kommen und sie erkunden. Dann gebe ich diesem Drang nach, doch wo ist der Weg? ☺️ Ich suche und suche, laufe teilweise über private Wege und durch feuchte Wiesen, doch ich muss sie heute leider enttäuschen, meine Ruine am Horizont, sie muss noch einwenig auf mich warten..

Als ich ans Häuschen in Barrow zurück kehre, denke ich noch einen kurzen Moment an die Ruine- und an meinen lustigen „Heimweg“ zurück. Eine weiße Ziege mit langem zotteligen Bart und ellenlangen Beinen, schaut mir neugierig hinterher.

Kurz darauf begegne ich einem kleinen dicken Pony, wie jenes, aus der unheimlich süßen Amazon-Werbung. Ich summe „Little man, when you stand by my side..“ ☺️ vor mich hin. Es blickt mir skeptisch entgegen. Ein vorbeifahrender Laster-Fahrer grüßt mir freundlich zurück, als ich die Hand hebe, doch das Pferdchen scheint das nicht weiter zu jucken ☺️ Als die Straße wieder frei ist, läuft das Pferd auf die gegenüberliegende Seite und schaut zu seinem, noch kleineren- und um noch einiges kräftigeren Kumpel, auf der eingezäunten Koppel ☺️

Gegen Abend fahren wir mit dem Auto, auf der linken Fahrspur, nach Blennerville, einem Dorf, dass früher der Hafen von Tralee war. Auch heute gibt es dort einiges zu entdecken. Wir schauen uns die Blennerville Windmill an, die mit fünf Stockwerken und ihren 21,3 Metern, als eine besonders große Windmühle gilt. Die Mühle wurde um 1890 stillgelegt und 1990, einem Jahr vor meiner Geburt, restauriert- und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Danach wurde sogar die Produktion wieder aufgenommen, weshalb sie die einzige geschäftlich betriebene Windmühle in Irland ist.

Diesen Augenblick, als ich zum ersten Mal glücklich die Windmühle hinter den Häuser hervorblitzen sehe, speichere ich in meinem Gedächtnis ab, und wir schlendern in ein nahegelegenen Pub, um ein Guinness trinken zu gehen. Naja fast ☺️ Sabine Wasser, ich ein cappuccinofarbenes cremiges dunkles Guinness. Einfach herrlich 😊😊

Wie es weitergeht, erfahrt ihr in meinem nächsten Beitrag 😊 Ich freue mich auf Euch 😊

Bis bald,

Eure Kati 😊😊

Werbung

2 Kommentare Gib deinen ab

  1. katifan sagt:

    Schön, wenn man morgens so einen Spruch vorfindet, wenn man nachts gegrübelt hat!!!@

    Gesendet mit meinem HTC

    Gefällt 1 Person

  2. Kati sagt:

    Das ist wohl wahr 😊😊

    Like

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s