You will never be completely at home again, because part of your heart will always be elsewhere. That is the price you pay for the richness of loving and knowing people in more than on place.

Chaos. Chaos. Chaos. Staub weht über unser Zuhause hinweg. Die heiße Sonne strahlt auf das Dach und bringt uns zum Schwitzen. Wo sind wir hier nur gelandet?

Die Straßenschilder um uns herum haben die Farbe gewechselt. Aus gelb wurde blau. Aus den Richtungstafeln in der Kurve wurde aus schwedischem blau-gelb ein langweiliges rot-weiß. Mist! Wie konnte das nur passieren? Einmal nicht aufgepasst, schon liegen mehrere Grenzübergänge hinter uns und wir sind nach massenhaft zurückgelegten Kilometern zurück in Deutschland. Deutschland..? Deutschlaaaand..?? Ach du Sch…. Wir sind wirklich in Tyskland. Oh no! What happens? ☺️

An einem sonnigen Montag verbrachten wir einen grandiosen und unvergesslichen Tag mit einer bezaubernden Bäckerin in Källby, im schwedischen Café på Klostret.

Solltet ihr irgendwann mal in Schweden sein, ich leg es Euch ans Herz, besucht dieses schnucklige Café, futtert Euch unbedingt durch die Auslage und grüßt Sophie ganz lieb von uns. Es ist eine wahre Bereicherung dort gewesen zu sein. Ich, nein wir beide, Tommy und ich, haben uns in dieses goldige- und liebevoll eingerichtete Café verliebt.

Liebe geht wirklich durch den Magen und.. das Aussehen ist mindestens genauso wichtig wie die Inneren Werte. Zumindest was die süßen Schnecken angeht. Die Schnecken zum Vernaschen 😄 Die Teig-Schnecken eben ☺️ Was dachtet ihr denn? 😉

Die beleuchtete Glastheke, mit all ihrem köstlichen Innenleben bringt meinen Speichel zur Überproduktion. Ein Genuss für das Auge, für die Geschmacksnerven, einfach für alle Sinne. Gut durchdacht- und fein ausgewählt blitzen in den buntesten Farben, die schönsten Blümchen von den leckersten Kuchen.

Man bemerkt sofort die Liebe, die in jedem noch so kleinsten Detail steckt und mit welcher Hingabe hier gearbeitet wird. Jedes Stücken Köstlichkeit ist ein Kunstwerk.

Beinahe sind diese Leckereien zu schade zum Essen. Beinahe ☺️ Es gibt „Kloster-Maräng“, die Spezialität des Hauses, „Morotskaka“, den Karottenkuchen mit weißer Haube, der mich an seinen Verwandten in Great Britain erinnert, den „Chokladdröm“, den Schokoladentraum und unzähliges mehr.

Rechts daneben, außerhalb der Vitrine, auf einem Holztisch liegen mehrere Varianten Brot und das dünne weltbekannte Knäckebröd. Daneben stapeln sich die „Te-Kakor“, die ich, gefüllt mit Tonfisk (Thunfisch), Rucola, Tomate und anderem regionalen „Grünzeug“ gegessen habe. Am liebsten würde ich noch drei der selben Sorte verdrücken, doch mein Magenvolumen lässt es, nach einem mächtigen Blabär-Bun, einfach nicht mehr zu 😄 Ich könnte hier Wochen verbringen, bis ich kugelrund bin..

Die besagten Buns gibt es in verschiedenen Geschmacksvariationen. Vanille, Rhabarber, Erdbeer, Kardamom mit Vanillekrem, Zimt, Blaubeer und Schokolade. Einfach ein Traum ☺️ Die Mutter aller „Buns“ ist die Vanilleschnecke, aus der dann die besagten „Schwestern“ entstehen.

Während Tommy weitere Knäckebrote backen darf, spaziere ich mit Sunny durch die goldenen Getreidefelder. Immer wieder sticht mir ein kleines wildgewachsenes Blümchen ins Auge. Ich liebe diese strahlende Pracht. Dort, in der Natur, bin ich Zuhause, da fühle ich mich pudelwohl. Hauptsache die Schuhe sind Dreck verschmiert, meine Haare verstrubbelt und ich rieche den köstlichen Duft der freien Wildbahn ☺️

Seit einigen Tagen geht es mir so gut. Ich fühle mich so befreit. Eine innere Sicherheit erfüllt mich, als würde ohne Schwierigkeit alles so geschehen, wie es eben muss. Als könne ich ohne Anstrengung- und ohne schlechten Gewissens, die „Schnüre“ aus der Hand geben und meinem Leben einfach freien Lauf lassen. Mit Freude lasse ich nun mein Leben von der kurzen Leine. Ich bin so gespannt und voller Freude, auf das, was noch alles auf mich zu kommen wird 😊 (Trotzdem liegt mir das beengte Tyskland schwer im Magen)

Am darauffolgenden Tag sind wir dann in Dänemark. Seit Stunden sehen wir nichts anderes als die E20. Zwischendurch werden wir von einem kräftigen prasselnden Regenguss überrascht. Nach kurzer Zeit glänzt ein großer Regenbogen, in seiner vollen Schönheit am Horizont und bringt mich zum Lächeln. Seit einigen Stunden weht ein starker böiger Wind, weshalb Tommy beim Fahren sehr aufmerksam und konzentriert sein muss.

Wir entscheiden uns für eine Pause, denn oft hat der Hunger wirklich schlimme Auswirkungen auf unsere Laune. Ein Burger mit doppelt Fleisch und eine große Portion versalzener Pommes, sollten Abhilfe leisten. Wir sind zwar satt, doch die dänische „Goldene Kuh“ hat für unseren Geschmack, heute nicht so gut gekocht. Die Rechnung ist genauso gesalzen wie das komplette Essen. Sage und schreibe 42 Euro für Burger und Pommes 😄

Da ist uns beim Umrechnen doch ein kleiner Fehler unterlaufen, der am Ende eine größere Auswirkung hatte als gedacht. Ich werde mich, bezüglich des Rechnens, mal bei Gelegenheit bei meinem Mathematik begabten Papa erkundigen ☺️☺️ Für die Zukunft beschließen wir sofort zum gelben M zu fahren, wie übel auch der Ruf sein mag, man weiß immer worauf man sich einlässt ☺️ (und das Essen schmeckt nur versalzen, wenn man es selbst so haben möchte 😄).

Dann kommt viele viele Kilometer später auch schon Hannover. Mit Städten habe ich an sich nicht viel am Hut. Klar, wäre so ein kleiner Ausflug nach Stockholm oder Tromsö schön gewesen, aber mit dieser Art Hund, wie wir sie haben, einfach ein bisschen schwierig. Sie ist, was laute Geräusche und Geklingel angeht, total ängstlich. Und das ist kein Spaß. Nicht für unsere empfindsame Sunny und dementsprechend auch nicht für uns.

Daher liegt mir der Spaziergang mit ihr durch Hannover zu laufen, etwas im Magen. Allgemein Deutschland liegt mir im Magen. Wie wird es wohl sein, sich wieder durch das dichte Verkehrsaufkommen treiben zu lassen? Wie werde ich zurechtkommen, wenn sich unser bisheriges Zifferblatt schlagartig um ein vielfaches schneller dreht? Werde ich mich auch dieses Mal beengt und verlassen fühlen, wenn wir die Grenze nach Tyskland überfahren? Wie wird es danach werden? Meine imaginären Rucksäcke werden zunehmend schwerer und enger.

Tausende Fragen bringen meinen Kopf zum Qualmen und ein leichter Schmerz bahnt sich an meiner stark pulsierenden Schläfe an. Meine Gedanken überschlagen sich, als hätten sie in der körpereigenen Achterbahn vergessen, sich anzuschnallen. Doch dann wird es ruhig. Mir wird es augenblicklich glasklar: es führt kein Weg daran vorbei, als diese Tatsache anzunehmen. Anzunehmen, wie es eben ist.

Erstaunlich.. In mir ruhend laufe ich mit Tommy und der angespannten Sunny, am Hannover Maschsee entlang. Unmengen an Blech fährt an den Straßen vorbei, Fahrradfahrer klingeln, Jogger rennen, Fußgänger strömen aus allen Winkeln, Kinder kreischen und das Stadtfest murmelt im Hintergrund. Sunnys absoluter Alptraum. Doch ich-, ich bin relativ entspannt. Ich merke wie sich komischerweise eine Decke aus Ruhe über mich legt. Was für eine Erfahrung ☺️

Geduldig kümmere ich mich um unseren kleinen Schisser. Alle paar Meter lasse ich sie auf ihr Hinterteil sitzen und gebe ihr das Gefühl, oder versuche es zumindest, nicht alleine damit zusein. Noch vor einiger Zeit hätte ich mich wahnsinnig darüber aufgeregt und wäre innerlich vor Wut fast übergekocht. Einfach weil sie nicht, wie jeder andere Hund auch, normal sein konnte. Vor Wut, weil ich selbst nie die Geduld hatte, diesen überängstlichen Hund so zu akzeptieren, wie er ist. Ständig möchte ich selbst so sein- und akzeptiert werden wie ich bin, doch nie kam ich auf die Idee, dass es genau das ist, was mein- und von mir über alles geliebter Hund, sich so sehnlichst von mir wünscht. Ich habe es endlich verstanden. Was bin ich doch für eine Blitzbirne 😄 Oh man, nach so vielen Jahren.. ☺️

Jedes Wesen möchte doch nur seine eigene innere Wahrheit leben, angenommen- und akzeptiert werden. Tagtäglich werden wir damit konfrontiert. Alles liegt so nah und ist doch so unendlich schwer zu begreifen, obwohl es eigentlich so einfach ist 😊

Seit mittlerweile einer Woche meditiere ich regelmäßig (Was ich jetzt noch nicht weiß, in Deutschland komme ich in der nächsten Zeit leider kaum noch dazu. Busy-Germany eben..) Für den ein- oder anderen mag das jetzt vielleicht zu esoterisch klingen, (falls dies der Fall sein sollte, gerne den Schluss einfach überspringen 😊) doch mir verhelfen diese (Podcast-)Meditationen, zu einer tieferen innerlichen Ruhe. So vieles erschließt sich mir dadurch und ich kann dadurch so viele schlechte Gefühle und Angewohnheiten einfach hinter mir lassen. Einfach, in dem ich mir diese Dinge nochmal vor Augen führe, verstehen lerne und dann aus tiefem Herzen akzeptieren kann. Das Schöne daran ist, ich begreife vor allem endlich, warum manches auf eine bestimmte Art und Weise in meinem Leben hatte passieren müssen. Es muss natürlich nicht das Richtige für Dich selbst sein, aber mir hat es sehr geholfen 😊😊 Jeder sollte auf seine Art leben und seiner eigenen Wahrheit-, seinem eigenen Weg folgen.

Jetzt kümmere ich mich aber erstmal um den duftenden Döner, der vor mir auf dem Tisch liegt und brav darauf wartet, von mit gegessen zu werden. Der erste Döner in Deutschland ☺️

Ich schicke Euch viele liebe Grüße,

Eure Kati 😊😊

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