Schicksal ist, wenn du etwas findest, was du nie gesucht hast und es all das ist, von dem du nicht mal wusstest, dass du es brauchst.

Gut gelaunt und ausgeruht schlümpfe ich aus dem Bett und gehe zuerst einmal auf die Suche nach meinen grünen Hausschuhen. Wo sind die denn nur wieder? Die beiden können doch nicht einfach so verschwunden sein..? Ich hege einen winzigen Verdacht. Und meine Vermutung bestätigt sich 😊 Einen Schuhe nach dem anderen krame ich aus Sunnys Kuschel-Höhle. Wie sind die denn da hinein geraten..? Ich muss lächeln. Das ist wirklich total süß von ihr ☺️ Beim Entfernen der grünen Hausschuhe wirft mir Sunny einen bösen Blick zu, während sie daraufhin entsetzt ihren „Babys“ hinterher schaut. (Sunny meint gerade, ich soll-, als die zukünftige „Oma“ ihrer grünen „Babys“, meiner großälterlichen Pflicht, dem Windel wechseln nachkommen, denn die beiden würden schon zu riechen anfangen 😄☺️)

Gerade steckt sie wieder in einer ihrer hormonellbedingten Phase, die sie dazu bringt, allerlei lustige Dinge zu tun. Und das, ohne das sie es im Grunde wirklich will. Etwa hundert Tage nach der Läufigkeit eines Hundes, also dann wenn normalerweise die Welpen zur Welt kommen, treten bei manchen Hündinnen, (bei einem Männchen würde ich schnellstens zum Arzt gehen 😄😄), Symptome einer Scheinschwangerschaft auf. Bei dem einen Tier extremer, bei dem anderen weniger oder garnicht. Unser Hund dagegen wird in dieser Zeit sehr kuschelig und möchte eben seine Hausschuh-Babys oder unsere Beine und Füße, ganz nah bei sich haben ☺️ Wir sind dann der Babyersatz, um den sie sich mütterlich kümmern kann ☺️

Am Abend zuvor hat Sunny, mit lautem Rumpeln, versucht Tommys riesigen Schuh in ihr Nest zu schleppen ☺️ Wir mussten so lachen, als sie bestimmt fünf Mal an der Wand hängen geblieben ist und einfach nicht aufgegeben wollte 😊 Erstaunlicherweise futtert sie im Moment ohne zu murren, ihr Hundefutter und das tatsächlich ohne die Zugabe von Reis oder anderen Zutaten 😊 Das Ende dieser Phase erkennen wir, wenn sie erneut nach Reis verlangt und das bloße Fressen, wie so oft, einfach unberührt stehen lässt ☺️

In den Tagen zuvor verbringen wir viele Stunden auf der Straße. Die E4 führt uns, mal mehr, mal weniger holprig an der Ostküste Schwedens entlang. Die Umgebung die wir während der Fahrt zu Gesicht bekommen ist wirklich sehr schön, doch immer wieder gleiten meine Gedanken zu der abwechslungsreichen Landschaft nach Norwegen zurück. Ich ermahne mich, denn wir leben schließlich im „Jetzt“. Nicht in der Zukunft oder in der Vergangenheit, nein, genau hier und in diesem Moment 😊

Irgendwann sind wir dann in Stocka gelandet. Eine toller Platz in einer hübschen Gegend, direkt am Wasser. Tommy schmeißt sofort die Angel, kehrt aber schnell mit der Erkenntnis, dass das Wasser nicht tief genug sei, zu uns zurück.

Sunny genießt in der Zwischenzeit ein bisschen die Ruhe und ich fange an zu backen. Zwei saftige Kartoffelbrote und eine schöne Portion Zimtkekse 😊

Die Grundzutaten für die Kekse bestehen aus einem herkömmlichen Mürbteig. Mehl, Butter und Zucker. Den habe ich anschließend ausgerollt, mit einem Hauch Wasser bestrichen- und einer Mischung aus Zimt und Zucker bestreut. Danach nur noch einrollen, in Scheiben schneiden und backen 😊

Es schmeckt hervorragend 😊 Hmmm.. Nein, Eigenlob stinkt nicht. Wirklich. Ich habe nichts ungewöhnliches gerochen, außer dem köstlichen Duft des Zimtes und der warmen Butter. Wirklich herrlich ☺️ Und außer mir selbst, lobt mich ja sonst niemand 😄

Schweden ist für mich, gefühlt, das Land meiner Kindheit. Lauter Erinnerungen strömen hier auf mich ein, die ich im Laufe meines Lebens machen durfte. Bunte Blumen, köstliche Düfte, liebevoll aussehende Häuser und nette Eindrücke 😊 Schweden spiegelt (für mich) Niederösterreich wieder. Genau dort, wo ich früher beinahe jeden Sommer- und damit auch meinen Geburtstag verbracht habe. In einem braun gestrichenen Holzhäuschen in einer wunderschönen Gegend, ganz ohne Strom und warmem Wasser ☺️ Das Größte überhaupt, dass mir in meinem Kindesalter passieren konnte, wirklich 😊😊

Nur die unendlichen Felder an bunten Lupinen gibt es im Waldviertel nicht.

Aber die fruchtigen roten Walderdbeeren, die bei meinem Papa, hinten im Garten zu finden sind, wenn man ein kleines Stückchen durch die dichten Bäume läuft, die gibt es auch in Schweden 😊 Als ich bei einem schönen Spaziergang die zarten grünen Pflänzchen finde, die unser kleines schwarzes Schäfchen, namens Schnucki, früher so gerne gegessen hat, könnte ich fröhlicher nicht sein ☺️ Wir toll meine Kindheit doch war. Wer hat schon ein halbes Duzend unterschiedlicher Tiere, ohne auf einem Bauernhof zu leben? 😊

Am darauffolgenden Morgen ziehen wir weiter, denn einen Regentag nutz man am besten, in dem man fährt 😉

Nach einiger Zeit überkommt uns der Allzeit bekannte Hunger. Genau genommen ein Bääärenhunger.. Der erste Einkauf im schwedischen Lidl wird für Tommy zu einer großen Herausforderung. Alles ist um so vieles günstiger als in Norwegen und die Auswahl an Lebensmitteln hat sich, mit dem Grenzübertritt auch vervielfacht. Dann kommt noch der laut grummelnde Magen dazu und der Einkaufswagen ist voll 😄

Während ich den Großeinkauf in den Schränken verräume, läuft mir der Sabber schon beinahe aus den Mundwinkeln und am Kinn herunter. Wir freuen uns wahnsinnig auf die kleine Pizza, die Mini-Wurst im Schlafrock und den mit Tomate und Käse belegten Fladen mit Pesto. Als diese Köstlichkeiten in uns verschwunden sind, gibt es noch ein feines und leicht knuspriges Schoko-Croissant. Ich fühle mich wie im siebten Himmel und bin einfach unendlich glücklich ☺️☺️

Ein paar Tage später erreichen wir das Kinnekulle Naturreservat. Die Sonne scheint und es könnte wirklich nicht schöner sein. Hier haben wir einen wunderbaren Ort gefunden. Hier kann man seine Seele baumeln lassen. Für mich ist es mit einer der schönsten Plätze auf unserer Reise durch Schweden, wenn nicht sogar der Schönste 😊 Ich fühle mich entspannt und total gelassen. Sonnenschein, 28 (oh Mist, so alt werde ich bald…) Grad, leichter Wind und ein Plätzchen am Wasser. Einfach ein Traum.

Wir stehen am Vänern, Schwedens größtem See-, dem größten See in der Europäischen Union. Mit einer Breite von 81- und einer Länge von 150 Kilometer überrascht uns dieses gigantische Gewässer. Seine Gesamtfläche, mit 5.519 Quadratkilometern ist mehr als fünfmal so groß wir Berlin 😄 Irre, oder? Kein Wunder sieht man, wenn man am Horizont entlang schaut, nichts weiter als Wasser.

Sunny springt voller Freude- und Leidenschaft, einem Stöckchen hinterher ins Wasser. Es macht mich glücklich, sie so ausgelassen zu sehen.

Der köstliche Duft von frisch gemähtem Gras weht mir in die Nase, als ich mit allen Sinnen bei einer kleinen Wanderung bin. Die sonnengefluteten und sommerlichen Wiesen und Felder haben mich in ihren Bann gezogen. Hochgewachsene Gräser streicheln mir über die Handflächen und lösen ein wohliges Gefühl in mir aus. Ich fühle mich total leicht und unheimlich zufrieden.

Diese Tage der Ruhe tun uns allen wirklich gut und lassen uns mit frischer Energie in die kommende Zeit starten.

Bis Bald,

Eure Kati 😊😊

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