Wenn du weißt, was du nicht mehr willst, dann bist du schon ein gutes Stück weiter.

Am 28.04.2018 um 17.25 Uhr, direkt nach der Arbeit und einem Kilometerstand von 2.100 beginnt das 6-wöchige Abenteuer.

Wir fahren die Autobahn von Deutschland aus nach Luxemburg, tanken dort unser neues ‚Zuhause‘ nochmal günstig voll und brausen nach Belgien.

Belgien ist für uns auf dieser Reise leider nur ein Durchreiseland, da wir in Frankreich (Dünkirchen) auf die Fähre möchten, um nach Großbritannien zu gelangen. Doch den Tag, den wir in Celles verbringen, beeindruckt mich sehr. Wir erkunden das kleine malerische Örtchen, treten in eine alte, hübsche Kirche und betrachten die hübschen Wandmalereien und Statuen.

Mutter Gottes

Außenrum eine wunderschöne kräftige Natur. Kleine mit Efeu bewachsene Steinhäuschen erfreuen unsere Augen. Zauberhaft.

Der Hunger treibt uns in ein schnuckliges Restaurant, wo wir mit etwas Überredungskunst (alles war reserviert) ein grandioses Mittagessen kredenzt bekommen. Tommy isst ein Bollen Steak, ich bekomme zwei runde Kartoffeltaschen mit (wahrscheinlich) Parmesan serviert. Natürlich dürfen als Beilage die belgischen Pommes und ein gesunder Salat nicht fehlen.

Auch an einer Patisserie kommen wir nicht vorbei, ohne uns mit Schokocroissant, Vanilleberliner und der belgischen Traditionswaffel eingedeckt zu haben. Vom Schaufenster aus locken einen aber auch wirklich die herrlichsten und kunstvollsten Gebäcke in den Laden.

Kuchen

Während des Spaziergangs mit unserem Hund, sehen wir durchtrainierte, muskulöse schwarz-weiße Rindviehcher, die auf saftigen grünen Wiesen umherstreifen oder faul herumliegen.

Es sieht sehr amüsant aus, als sich einige Kühe hochstemmen. Zuerst den schwere Hintern hoch, dann mit dem Kopf auf dem Boden abgestützt, danach folgen die Beine und der restliche Körper.

In Belgien ist es tatsächlich so, dass die komplette Autobahn beleuchtet ist. Ich hätte wirklich gerne gewusst, wieviele Laternen auf den Autobahnen im ganzen Land verbaut sind, doch diese Frage steht bisher immer noch offen. (Auch beim Laternen zählen schläft man gut ein..)

In den folgenden Tagen, die wir kurz vor Dünkirchen aussitzen, regnet es viel. Sehr sehr viel. Das habe ich mir wirklich anders vorgestellt. Dann möchte Sonny trotz des Schmuddelwetters an die frische Luft. Regen peitscht ans Wohnmobil..

Zuhause hatte ich noch sehr große Hoffnung in die Kleiderauswahl, die ich für die nächsten Wochen zusammensuchte. Da ich mich gegen eine wasserdichte Jacke- und Hose entschied, freue ich mich gerade um so mehr außer Haus zu gehen. Es sollte eben eine wundervolle Reise mit Traumwetter werden, da wollte ich beim Packen nicht schon pessimistisch von Schlechtwetter ausgehen. Schließlich bin ich ein positiver Mensch und zum Positiven gehört selbstverständlich auch die Sonne dazu. In diesem Moment (ich geb es nur ungern zu) möchte ich mich dafür in den Allerwertesten beißen. Nasse Jacke, nasse Jeans, nasse Schuhe, nasser Hund. Mehr muss ich dazu wahrscheinlich nicht erzählen. Und es stürmt als würde die Welt bald untergehen..

Mitten in der Nacht fahren wir mit dem Wohnmobil auf die Fähre und verlassen das Festland mit zwei lachenden Augen.

Als wir bei aufgehender, strahlender Sonne in England anlegen, krieg ich mich kaum ein. Die weißen Klippen empfangen uns in ihrer geballten Schönheit. Was für eine Begrüßung! So hatte ich mir das vorgestellt 🙂

Die größte Schwierigkeit besteht nun darin heil vom Gelände zu kommen und das auf der richtigen oder eben falschen Seite, wie man’s nimmt. Es herrscht allerhöchste Konzentration. Ich darf mich nicht zu Wort melden, was mir sehr schwer fällt, muss ich doch so dringend aufs Töpfchen..

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